1951-1975

1951-1954

50 Jahre sind vergangen und die Vorbereitungen zur Feier standen an.

1951 wurde in der Hauptversammlung eine „Singstundenbetriebsordnung“ angenommen und das Fest des 50jährigen Bestehens vorbereitet. Nachdem Karl Donner im Jahre 1948 als neuer Vorstand den Gesangverein Criesbach mit seinem persönlichen und vorbildlichen Einsatz zu neuem Aufschwung anspornte, wurden in den folgenden Jahren mutig und mit großem Idealismus eine neue Vereinsgeschichte eingeleitet. Mit vielen jungen Sängern wurde der alte Stamm verstärkt, in der Vorstandschaft mit Hermann Dörr als Kassier und Richard Fahrbach als Schriftführer verdienstliche Sänger entlastet. Mit dieser von Grund auf neuen Sängerschar wurde mit großer Begeisterung im Jahre 1950 das historische Theaterstück „Der arme Konrad“ erneut in Ingelfingen, Niedernhall und Künzelsau aufgeführt. Dieser großartige Erfolg sei dem unvergeßlichen Karl Donner zugesprochen, der als Hauptdarsteller, Regisseur und Bühnenbildner uns allen ein großes Vorbild bleiben wird.

50jähriges Jubiläum Wenn ein 100 jähriges Jubiläum gefeiert wird, so geht stets das 50 jährige voraus. Nachdem man die Aufbaujahre nach dem zweiten Weltkrieg geschafft hatte, stand 1951 ein neues Jubiläum an. Am 14. und 15. Juli feierte man das 50 jährige Bestehen des Vereins unter Mitwirkung von 23 Nachbarvereinen. Viele Ehrungen für 25- und 30 jährige Sängertätigkeit wurden ausgesprochen, der Ehrenvorstand Fritz Bezold für 50 jährige Sängertätigkeit mit der goldenen Sängernadel ausgezeichnet. Mit musikalischer Unterstützung der Stadtkapelle Niedernhall und unter Mitwirkung des Criesbacher Frauenchors wurde dieses Jubiläum ein großer Erfolg. Am Montag, den 16. Juli, klangen dann die Festtage mit einem Kinderfest aus, bei dem es leider den ganzen Tag regnete.

In den nächsten Jahren wurden gesellschaftliche Veranstaltungen wieder mehr in den Mittelpunkt genommen, wobei Karl Dörr die Leitung der Theatergruppe übernahm und diese in heiteren und ernsten Aufführungen zu beachtlichem Erfolg führte. Weiter wurde eine vereinseigene Tanz- und Unterhaltungskapelle gegründet. 1953 wurde Georg Fahrbach zu seinem 50. Geburtstag für seine Vereinstreue zum Ehrenmitglied ernannt. 1954 erhielt der 1. Vorstand Karl Donner für seine vorbildliche Vereinsführung und der Dirigent, Johann Dörr, für seine erfolgreiche Aufbauleistung die silberne Ehrennadel des Vereins.

 

1956-1958

Am 19. September 1956 verlor der Verein mit dem plötzlichen Tode seines 1. Vorstandes Karl Donner nicht nur den Vorstand, sondern auch einen edlen und begeisterten Sangesbruder, der sich mit viel Hingabe dem Chorgesang gewidmet hatte. Friedrich Köber würdigte am Grabe seine großen Verdienste um den Verein und übernahm die schwere Bürde des Vorsitzendenamtes. Im selben Jahr konnte endlich auch das in freiwilliger Arbeit erschaffte eigene Sängerlokal eingeweiht werden, dessen Urheber der unvergessene Karl Donner war.

Im Januar 1958 übernahm der Dirigent Johann Dörr auch den Vorsitz des Vereins. Im Mai 1959 wurde Ehrenvorstand Fritz Bezold zu Grabe getragen. So ging ein Jahr ums andere ins Land. Man war auf dem Friedhof zum Grabgesang, sang vor den Häusern zu Jubiläen und Geburtstagen, zu Hochzeiten, in der Kirche zur Konfirmation und zum Volkstrauertag, und ergänzte mit Veranstaltungen und Jahresfeiern das Dorfgeschehen. Mit ein- und zweitägigen Ausflugsfahrten ins Rheinland und die fränkische Schweiz besuchte man gemeinsam herrliche Landschaften.

 

1963-1966

Im September 1963 wagte man auf Vorschlag von unserem 1. Vorstand Johann Dörr das erste Weinfest nach dem Kriege aufzuziehen, das auf der Kocherwiese gleich ein großer Erfolg war. Schon beim 2. Weinfest 1964 errichtete man einen Weinbrunnen, der unter dem Brückenbogen zur Weinprobe einlud. Im April 1965 übernahm Otto Egner den Posten des 1. und Karl Dörr den des 2. Vorsitzenden. In diesem Jahr führte der Ausflug ins Berchtesgadener Land und in den folgenden Jahren ging es ins kleine Walsertal, den Bodensee, zu den bayerischen Königsschlössern, das Moseltal, die Zonengrenze usw. Das Weinfest 1966 wurde mit einer Künstlergruppe bereichert und mit einem Feuerwerk abgeschlossen.

 

1969-1973

1969 wurde Friedrich Köber, 1970 Fritz Donner und 1971 Fritz Nicklaß vom deutschen Sängerbund die goldene Ehrennadel für 50 jährige Sängertreue verliehen. Ebenfalls wurde 1971 der langjährige Dirigent Johann Dörr für 40 jährige Chorleitertätigkeit mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Am 20. Mai 1972 übernahm Hans Dörr, der Sohn des Dirigenten Johann Dörr (ebenfalls Schreinermeister) erstmals den Dirigentenstab, als er beim Ständchen zum 70. Geburtstag des Ehrenmitglieds Johann Retz seinen gesundheitlich verhinderten Vater vertreten mußte. Damit hatte der Verein in seiner Geschichte den vierten Dirigenten. Sie alle waren redliche Handwerksmeister und haben sich das Können zum Dirigieren selbst erworben.

Wenige Wochen später nahmen wir beim Gausängerfest in Gaildorf am Wertungssingen teil, wo wir das Lied „Fangt euer Tagwerk fröhlich an“ mit der Note “ sehr gut bis gut“ ausgezeichnet wurden.

Ebenfalls 1972 begannen die Wahlen der Weinköniginnen in Criesbach. Otto Egner vom Gesangverein Criesbach und Herrmann Künast vom Turn- und Sportverein Ingelfingen hatten die Idee zur Wahl der ersten Kochertäler Weinkönigin. In Hans Reichert, einem kernigen Criesbacher Weingärtner, fand sich der richtige Organisator für die Krönungsfeierlichkeiten. Erste Kochertäler Weinkönigin wurde Monika Sigloch aus Künzelsau. Ab dem Jahre 1975 wurde die Weinkönigin dann für das gesamte Hohenloher Land gekürt.

1973 wurde beim Weinfest wieder die Wahl der Kochertalweinkönigin und ein Buttenlauf durchgeführt, bei dem es um einen Wanderpokal ging. Weinkönigin wurde Ilona Keck, die anschließend sogar Württembergische Weinkönigin wurde. Im selben Jahr gründete man ein Gesangsquartett, das im folgenden Jahr verdoppelt (Doppel-Quartett) wurde. Dieser Kleinchor soll bei zukünftigen Veranstaltungen für Auflockerung sorgen.

 

1974-1975

1974 übergibt Richard Fahrbach nach 24 Jahren das Schriftführeramt an Wolfgang Dörr und von Georg Dörr, der 18 Jahre Kassier war, übernahm Dieter Dörr die Kasse. 1974 entschloß man sich, die Kelter als wetterfestes Domizil für künftige Weinfeste des Gesangvereins auszustaffieren. Dies wird – wenn auch unter Zeitdruck – noch rechtzeitig bewerkstelligt, so daß man, nachdem der Hofraum zwischen Wein- und Mostkelter provisorisch überdacht wurde, rund 900 Sitzplätze anbieten konnte. Die Wahl der Kochertalweinkönigin wurde 1974 ersetzt von der Wahl der 1. Hohenloher Weinkönigin, welche Anita Kreß wurde. Die Wahl der Hohenloher Weinkönigin wurde weitergeführt und soll zur Tradition werden. Maßgeblich beteiligt am Zustandekommen und der Durchführung einer Weinköniginenwahl, war Hans Reichert. Seit der Einführung und Durchsetzung dieser Idee, ist das Criesbacher Weinfest unzertrennlich mit der Wahl der Hohenloher Weinkönigin verbunden und auch bekannt geworden.

1975 übernahm Helmut Schneider das Amt des 2. Vorsitzenden von Karl Dörr. In den letzten fünf Jahren hatte der Verein keine Nachwuchssorgen. Genügend junge Männer kamen in den Verein, so daß zwischenzeitlich über zwanzig Sänger unter 25 Jahre alt waren.

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